5 Tipps für die perfekte Karriereseite

Alexandra Rupacher
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13. August 2020 Lesezeit 7 Minuten
Die Karriereseite ist die Visitenkarte Ihres Unternehmens. Wenn Sie noch immer zu wenige oder nicht die richtigen Bewerbungen erhalten, sollten Sie Ihren Webauftritt dringend einem kritischen Check unterziehen. Unsere 5 Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Karriereseite so zu gestalten, dass sie passende Kandidaten auch überzeugt.

Inhalt

    „Kommen Sie, kaufen Sie!“ – oder eher: „Kommen Sie, bewerben Sie sich!“ Auf den ersten Blick hat eine Karriereseite vielleicht nicht viel mit einem Marktplatz zu tun. Allerdings gilt da wie dort: Die Leute stehen nur bei demjenigen Schlange, der sich am besten verkauft.

    Wie Sie Ihr Unternehmen den passenden Bewerbern schmackhaft machen und mit einer gut durchdachten Karriereseite den Bewerbungsprozess vereinfachen? Wir zeigen es Ihnen!

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    Die Karriereseite als Aushängeschild

    Sicher haben Sie es schon einmal gehört: Die Karriereseite ist so etwas wie die Visitenkarte eines Unternehmens – jedenfalls für Jobsuchende und Interessierte. Eigentlich ist sie aber noch viel mehr als das. Betrachten Sie die Karrieresektion Ihrer Website vielmehr wie Ihr Profil auf einem Dating-Portal. Denn auch dort will man sich schließlich bestmöglich präsentieren, um passende Kontakte zu erreichen – und muss sich dabei gegen jede Menge attraktive Konkurrenz durchsetzen.

    Und auch wenn Ihr Unternehmen noch so erfolgreich, das Arbeitsklima noch so toll ist und die Arbeitsbedingungen noch so attraktiv sind: Ihre potenziellen Bewerber* müssen davon erst erfahren!

    Der erste Eindruck zählt

    Ein guter Ort für die optimale Präsentation Ihres Unternehmens ist die Karriereseite Ihrer Website. Und die sollte weitaus mehr sein als nur eine Liste der offenen Stellenangebote. Schließlich zählt auch hier – wie bei unserem Dating-Beispiel – der erste Eindruck.

    Und der erste Eindruck spielt in der Rekrutierung potenzieller Talente eine große Rolle, denn

    • zwei Drittel aller Bewerber besuchen nach dem Lesen einer Stellenanzeige die Karriereseite des jeweiligen Unternehmens.
    • … laut Studienergebnissen suchen nur 25 % der Bewerber aktiv nach einem Job. Ihre Karriereseite muss also große Überzeugungsarbeit leisten.

    Das Problem dabei: Die Online-Aufmerksamkeitsspanne ist kurz. Ihre Karriereseite muss also in kürzester Zeit so einiges schaffen: Aufmerksamkeit erregen, Emotionen erwecken, zur tatsächlichen Bewerbung motivieren …. Wie sie das schafft? Wir haben fünf hilfreiche Tipps für Karriereseiten, die überzeugen!

    Der Köder muss dem Fisch schmecken: Spricht Ihre Website die richtigen Bewerber an?

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    Tipp #1: Stellen Sie die Basics sicher

    Starten wir mit dem, was auf der Hand liegt: Niemand sieht sich gern eine schlecht gemachte Website an. Schließlich ist, wie wir alle wissen, im Internet das nächste Unternehmen nur einen Klick entfernt.

    Deshalb versteht es sich von selbst, dass die Karriereseite Ihres Unternehmens visuell ansprechend und einfach zu navigieren sein sollte. Wählen Sie ein Design, das zu Ihrem Unternehmen passt (Stichwort: Corporate Identity) und verwenden Sie aussagekräftiges, authentisches Bildmaterial – Stockfotos haben hier keinen Platz!

    Auch wenn Sie sicher sehr viel zu sagen haben: Vermeiden Sie lange Texte. Im Web scannen die meisten mehr als sie lesen – das bedeutet, das Bilder und Headlines, die Sympathien wecken, wichtiger sind als tolle Beschreibungen – die leider niemand liest. Bedenken Sie ebenso, dass Videos den User fünf Mal effektiver auf einer Seite halten.

    Außerdem als kleiner Tipp: 80 Prozent der Seitenverweildauer verbringt der User „above the fold“ (in dem Bereich, der ohne Scrollen sichtbar ist) – bieten Sie ihm dort alle wichtigen Informationen!

    Zu einer optimalen User Experience gehört zudem, dass die Seite für mobile Endgeräte optimiert ist. Schließlich gehört das Smartphone nicht nur für die Generation Z  zum ständigen Begleiter.

    Stichwort: SEO

    Natürlich spielt auch das Thema Suchmaschinenoptimierung in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Führen Sie eine umfassende Keyword-Analyse durch, um jene Keywords abzudecken, nach denen Ihre potenziellen Bewerber tatsächlich suchen. Dazu gehören übrigens genauso aussagekräftige, klare Job-Titel – kreative Namensspielereien sind an dieser Stelle fehl am Platz! Es lohnt sich, den Erfolg ihrer Bemühungen mit Website-Analyse-Tools wie Google Analytics zu überprüfen.

    Die Digital Natives suchen und bewerben sich am Smartphone. Eine Karriereseite muss also auch am Handy gut les- und bedienbar sein.

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    Tipp #2: Zeigen Sie dem Bewerber, wer Sie sind!

    Für Sie als Recruiter sind viele Dinge selbstverständlich, die Sie über das Unternehmen wissen. Setzen Sie das aber nicht auch bei Ihren Bewerbern voraus! Die Karriereseite ist für viele Talente der erste Berührungspunkt mit Ihrer Firma. Ein weiteres Mal das Schlagwort der Stunde: Employer Branding.

    Denn nur wer sich als Unternehmen optimal präsentiert, wird auch die besten Fachkräfte für sich gewinnen. Dabei zählt sowohl die informative als auch die emotionale Komponente. Zeigen Sie den Bewerbern, wofür Ihr Unternehmen steht. Und damit meinen wir nicht nur Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Was macht Sie als Arbeitgeber aus? Warum sollte eine potenzielle Kandidatin sich ausgerechnet bei Ihnen und nicht bei der Konkurrenz bewerben?

    Warum? Darum!

    Die Karriereseite ist der richtige Ort, um Ihr Unternehmen den Bewerbern so richtig schmackhaft zu machen. Welche Benefits erwarten sie in der Firma? Welche Karrierechancen gibt es? Haben Sie eine Antwort auf die Sinnfrage, die sich immer mehr Menschen stellen? Sagen Sie es Ihren zukünftigen Talenten!

    Tipp
    Nehmen Sie es nicht persönlich, aber die Meinung der Chef- oder HR-Etage zählt auf der Karriereseite nicht besonders viel. Weitaus glaubwürdiger und wichtiger sind in diesem Bereich Ihre Mitarbeiter! Bringen Sie daher unbedingt das bestehende Team ins Spiel – durch ehrliche Fotos, Mitarbeiter-Zitate oder Office-Einblicke.
    Interessierte Kandidaten wollen vor allem wissen, mit welchen Kollegen sie es später zu tun haben.

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    Tipp #3: Formulieren Sie klar, was Sie sich wünschen

    Erst jetzt ist der „klassische“ Teil der Karriereseite an der Reihe: die Stellenangebote. Gerade dieser Bereich bietet großes Potenzial, sich positiv von Mitbewerbern abzuheben. Nehmen Sie sich die Zeit, die jeweiligen Job Descriptions ansprechend, klar und attraktiv zu formulieren.

    Erklären Sie genau, was Sie von Ihren Bewerbern erwarten – lassen Sie die Job Description dabei aber nicht wie eine öde Auflistung von Pflichten klingen! Auch hier dürfen Sie „Werbung“ für die spannende Arbeit in Ihrem Unternehmen machen – natürlich ohne dabei Dinge zu versprechen, die so gar nicht stimmen.

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    Tipp #4: Sagen Sie dem Bewerber, was er tun soll!

    Damit meinen wir natürlich nicht, dass Sie Ihre zukünftige Mitarbeiterin gleich bevormunden sollen. Vielmehr geht es darum, dass dieser am Ende Ihrer Karriereseite die Möglichkeit hat, den nächsten Schritt zu tun.

    Kurz gesagt: Machen Sie es den Interessenten so einfach wie möglich, sich zu bewerben. Die meisten Karriereseiten haben in diesem Bereich riesengroßes Potenzial – teilweise liegt die Bounce Rate (Absprungrate) bei satten 98 Prozent!

    Dabei geht es nicht um höchste Kreativität – ein einfacher Call-to-Action wie „Jetzt bewerben!“ kann bereits Wunder wirken. Viele Unternehmen bieten ein Bewerbungsformular direkt auf der Karriereseite. Dabei zu beachten: Je einfacher, desto besser! 60 Prozent aller Bewerber brechen den Prozess wegen zu langer oder komplizierter Formulare ab.

    … und wie es weitergeht!

    Vergessen Sie auch nicht, dem Bewerber klar aufzuzeigen, wie der Bewerbungsprozess in Ihrem Unternehmen abläuft. Was erwartet ihn, nachdem er die Bewerbung abgeschickt hat? Kommunizieren Sie mit potenziellen Mitarbeitern auf Augenhöhe und halten Sie alle Vorgänge transparent!

    Machen Sie es Ihren Bewerbern nicht zu schwer. 60% brechen den Prozess ab!

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    Tipp #5: Werden Sie kreativ!

    Auch für die Karriereseite Ihres Unternehmens gilt: Versuchen Sie, sich von Ihren Mitbewerbern positiv abzuheben. Denn vielleicht hat Ihr größter Konkurrent ebenso die Basics der Karriereseiten-Pflege gut gemeistert – also müssen Sie noch eine Schippe draufsetzen!

    Das Motto lautet dabei „Think outside the box“. Erlaubt ist, was zu Ihrem Unternehmen passt. Fügen Sie etwa einen Karriere-Blog mit Mitarbeiterinnen-Porträts oder Projekt-Stories ein. (Zur Inspiration: Richtig coole Beispiele für außergewöhnliche Karriereseiten finden Sie in diesem t3n-Beitrag.)

    Ein weiterer wichtiger Punkt: Bringen Sie Ihre Social-Media-Präsenzen ins Spiel! Teilen Sie Stellenangebote auf Facebook oder Instagram oder lassen Sie Bewerbungen direkt über Facebook oder LinkedIn zu.

    Wenn Sie nicht untergehen wollen im Web, dann sollten Sie aus der Masse herausstechen.
    Tipp
    Vergessen Sie nicht auf jene Bewerber, für die diesmal nicht der richtige Job dabei war. Führen Sie etwa ein „Refer a friend“-Feature ein, bei dem Bewerber andere Kandidaten vorschlagen können oder konzipieren Sie einen Newsletter speziell für Jobsuchende.

    Fazit

    Wer das Potenzial einer gut gemachten Karriereseite erkennt, hat im Bewerbungsprozess klar die Nase vorn. Nützen Sie diese Erkenntnis, um mehr und bessere Bewerber für Ihr Unternehmen zu finden. Fragen Sie sich dabei immer wieder: Was interessiert meinen Wunschkandidaten wirklich und wie kann ich ihn am unkompliziertesten zum Ziel – also zur Bewerbung – führen.

    * Um unsere Texte möglichst lesefreundlich zu gestalten, verzichten wir darin auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen. Dennoch ist uns wichtig, dass sich alle von uns angesprochen fühlen. Daher verwenden wir die männliche und die weibliche Form im Wechsel. Damit sind immer alle anderen Formen gleichermaßen mitgemeint.

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