Inhalt
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Die Zielgruppe von morgen
Wenn Sie bereits mit jüngeren Bewerbern* zu tun hatten, dann haben Sie sicher festgestellt, dass diese sich häufig völlig anders verhalten als die Generationen vor ihnen: Sie fordern selbstbewusst eine Reihe von Benefits. Sie wollen vom Arbeitgeber überzeugt werden und nicht um einen Job buhlen. Viele haben keine Lust, länger auf eine Rückmeldung zu warten oder mehr als 30 Stunden pro Woche zu arbeiten. Manche sagen zu – und erscheinen dann doch nicht zum ersten Arbeitstag.
Konnte man die Generation Y noch mit Homeoffice und attraktiven Gehältern überzeugen, interessiert die zwischen 1995 und 2010 Geborenen deutlich mehr, ob neben dem Job noch genug Zeit für Freizeit und Familie bleibt.
Zudem handelt es sich um eine selbstbewusste Generation, der die Demographie in die Karten spielt: Wenn sich Unternehmen künftig noch schwerer tun, gute Mitarbeiter zu finden, dann suchen sich Arbeitnehmer den Job aus, nicht umgekehrt. Und der muss ihnen dann nicht nur gefallen, sondern Spaß machen. Die Stimmung im Team muss passen. Mails nach Feierabend? Geht gar nicht. Denn das Privatleben ist der Generation Z sehr wichtig. Freizeit zählt für sie viel mehr als Fleiß.
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Generation Z: Empfehlungen für Recruiter
Wer als Recruiter oder HR Managerin die Talents der Zukunft richtig ansprechen und überzeugen möchte, der sollte sie zuerst besser kennenlernen. Denn besonders zwischen der Generation Y und der Generation Z gibt es wichtige Unterschiede, die für die Candidate Journey eine wesentliche Rolle spielen.
Wertvolle Insights erhalten Leser in einem Buch, das im Herbst 2019 erschienen ist: „Generation Z für Personaler und Führungskräfte“ von Rüdiger Maas. Es fasst die Ergebnisse der „Generation-Thinking-Studie“ zusammen. Für diese wurden über 2.500 junge Menschen aus der Generation Z in Deutschland befragt.
Im ersten Schritt erhöht das Buch das Verständnis: Die zentralen Eigenschaften der Generation Z werden kurz genannt und anschaulich auf den Punkt gebracht. Im Folgenden erhalten Recruiter und HR Manager dann 27 konkrete Empfehlungen für den Umgang mit jungen Bewerbern. Alle Tipps werden leicht verständlich und in wenigen Sätzen erklärt, so dass das Buch kurzweilig und sehr praxisorientiert ist. Für uns: Klare Leseempfehlung!
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Generationenforscher Rüdiger Maas im Interview
Wir haben den Autor und Gründer des Instituts für Generationenforschung Rüdiger Maas um ein kurzes Interview gebeten. Unsere wichtigsten drei Fragen und seinen Antworten darauf können Sie hier nachlesen:
eRecruiter: Was ist das Wichtigste, dass Recruiter über die Generation Z wissen sollten?
Rüdiger Maas: „Die Generation Z erwartet eine schnelle Reaktion von Seiten des Unternehmens und möchte von Anfang an auf Augenhöhe mitdiskutieren. Sei es bei der Terminauswahl des Vorstellungsgesprächs oder dessen Verlauf.“
Welcher Fehler wird aus Ihrer Sicht im Umgang mit der Generation Z von Personalern am häufigsten gemacht?
„Viele Personaler verwechseln immer noch die Generation Z mit der Generation Y bzw. denken diese seien gleich. Sie bieten so z.B. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder die Übernahme von Verantwortung (eigenen Bereich, Leitungskarriere etc.) an.
Mitarbeiter aus der Generation Z wollen in der Regel einen geregelten Ablauf mit festen Zeiten und Feierabend. Nach der Arbeit wollen sie in der Regel nicht von ihrem Arbeitgeber „gestört“ werden – etwa durch Emails oder Anrufe. Auch streben sie nicht nach Mehr-Arbeit.“
Welche Erkenntnis Ihrer Studie hat Sie persönlich am meisten überrascht?
„Da gab es sehr viele überraschende Erkenntnisse. Um eine herauszugreifen: Die fehlende Abgrenzung – etwa zu den Eltern nach oben (Stichwort: Neo-Konventionalismus) oder zur Seite (in Form eines permanenten Strebens ins Kollektiv) – fand ich überraschend.“
Fazit
Das Buch „Generation Z für Personaler und Führungskräfte“ bietet hier wertvollen Input und überraschende Erkenntnisse über die Generation Z.
Das Recruiting Tool für die Generation Z
* Um unsere Texte möglichst lesefreundlich zu gestalten, verzichten wir darin auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen. Dennoch ist uns wichtig, dass sich alle von uns angesprochen fühlen. Daher verwenden wir die männliche und die weibliche Form im Wechsel. Damit sind immer alle anderen Formen gleichermaßen mitgemeint.