Employer Branding: In 10 Schritten zur starken Marke

Alexandra Rupacher
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26. Februar 2020 Lesezeit 8 Minuten
Employer Branding gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Kein Wunder – gilt es doch zunehmend, um die besten Arbeitskräfte zu buhlen. Aber wo fängt man am Besten damit an, die Arbeitgebermarke zu stärken? Auf welchen Kanälen macht Employer Branding Sinn? Gibt es Tools, die es Ihnen einfacher machen? Wir sagen Ihnen, mit welchen 10 Schritten Sie beginnen sollten.

Inhalt

    Stellen Sie sich vor, Sie möchten online einen Fernseher kaufen. Hmm … ihre beiden Favoriten kosten genau gleich viel. Der eine hat allerdings eine Bewertung von fünf Sternen – der andere nur zwei. Zu dem Fünf-Stern-Produkt bekommen Sie außerdem eine kostenlose Wandhalterung dazu. Na, für welchen Fernseher entscheiden Sie sich? Lassen Sie uns raten: für den, bei dem Sie mehr für Ihr Geld bekommen.

    So ähnlich ist es heute auch bei der Jobsuche. Die Zeiten, in denen Bewerber händeringend jeden Job nehmen mussten, der ihnen angeboten wurde, sind vorbei. Besonders gut ausgebildete Fachkräfte haben heute die Wahl. Und genau wie beim Fernseherkauf entscheiden sie sich für jenes Unternehmen, bei dem sie mehr für ihr Geld – beziehungsweise für ihre Arbeit – bekommen.

    Recruiting ist nicht Tinder: Sie müssen nicht perfekt sein. Seien Sie lieber ehrlich & fokussieren Sie auf Ihre Stärken.

    Spieglein, Spieglein an der Wand, …

    … wer ist der attraktivste Arbeitgeber im ganzen Land? Vielen Bewerbern geht es dabei aber nicht nur ums Gehalt. Sie identifizieren sich mit einem Unternehmen aufgrund seiner Werte, sind auf der Suche nach einer besonders guten Work-Life-Balance oder außergewöhnlichen Benefits.

    Für Unternehmen – ganz gleich ob Großkonzern oder kleines Start-up – bedeutet das also, dass sie sich möglichst gut „verkaufen“ müssen. Denn im Endeffekt ist der Bewerber nichts anderes als ein Konsument, der sich für das beste Angebot oder die attraktivste Marke entscheidet. Wie baut man sein Unternehmen aber zu so einer starken Marke auf? Wie macht man sich für Bewerber begehrenswert? Und wie vermeidet man es, von der Tinder-Generation einfach zugunsten eines attraktiveren Mitbewerbers „weggewischt“ zu werden? Wir verraten es Ihnen …

    Wunderwaffe Employer Branding

    Eines zur Beruhigung vorneweg: Recruiting ist nicht Tinder. Beim Buhlen um die besten Mitarbeiter müssen Sie weder besonders gut aussehen, noch bei Ihrem Alter schwindeln. Eines sollten Sie jedoch trotzdem beherzigen: Zeigen Sie sich von Ihrer Schokoladenseite!

    Im Fachjargon heißt diese Art der Präsentation „Employer Branding“. Das bedeutet vereinfacht gesagt: Nehmen Sie aktiv Einfluss auf Ihren Ruf als Arbeitgeber und das Bild, das Bewerber (und Mitarbeiter!) von Ihnen als Unternehmen haben.

    Es geht darum, sich potentiellen Bewerbern gegenüber so schmackhaft wie möglich zu machen – und darin haben Sie ziemlich sicher schon Erfahrung! Schließlich preisen Sie die Qualität Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung vermutlich jeden Tag auf dutzende Arten so gut wie möglich an, um Kunden davon zu überzeugen.  

    Irgendwas machen, damit Sie den Trend nicht verpassen? Keine gute Idee! Gehen Sie Employer Branding strategisch & schrittweise an.

    Ohne Strategie geht es nicht

    Ein gutes Produkt allein reicht aber leider (meist) nicht aus, damit sich ein Bewerber für Sie entscheidet. Genauso wie im Produktmarketing braucht es auch im Employer Branding eine durchdachte Strategie, um die Werte und Unternehmenskultur Ihrer Firma bestmöglich zu vermitteln.

    Das hilft Ihnen nicht nur, qualifiziertere und geeignetere Bewerber zu finden und sie länger zu binden, sondern hat auch noch andere Vorteile. Studien zeigen, dass …

    • … Firmen ohne strategisches Employer Branding um 10 % höhere Gehälter für qualifizierte Mitarbeiter zahlen müssen.
    • … über 90 % der Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen würden, wenn sie eine Stelle bei einer Firma mit einem besseren Ruf angeboten bekommen.
    • … etwa 50 % der Bewerber trotz höherer Gehaltsversprechungen eine Stelle bei einem Unternehmen mit einem schlechten Online-Ruf gar nicht erst in Erwägung ziehen würden.

    Eines steht also fest: Employer Branding zahlt sich aus! Wie Sie Ihr Unternehmen zu einer starken Marke mit gutem Ruf machen können? Zum Beispiel mit den folgenden zehn Maßnahmen …

    In 10 Schritten zur starken Employer Brand

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    Schritt #1: Finden Sie heraus, wer Sie sind

    Eigentlich logisch: Um etwas gut verkaufen zu können, muss man erst wissen, was es überhaupt ist. Überlegen Sie sich, wofür Ihr Unternehmen stehen soll. Welche Werte möchten Sie mit Ihrer Marke vermitteln? Und welche Wunschkandidaten möchten Sie damit überhaupt ansprechen?

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    Schritt #2: Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen

    Sie wissen also jetzt, dass Sie sich als mitarbeiterfreundliches, zukunftsorientiertes Unternehmen mit jeder Menge Benefits positionieren möchten? Dann sorgen Sie dafür, dass das auch der Wahrheit entspricht! Schaffen Sie ein gutes Betriebsklima, setzen Sie Anreize für Bewerber und Mitarbeiter …

    Möglichkeiten haben Sie hier mehr als genug! Denn vergessen Sie nicht: Ein neuer Mitarbeiter, der im Unternehmen die lautstark angepriesenen Vorteile gar nicht vorfindet, ist schneller wieder weg, als Sie „Mogelpackung“ sagen können…

    Goldene Regeln fürs Employer Branding: Meinen Sie es ernst. Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.

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    Schritt #3: Optimieren Sie Ihre Website

    Zu einem guten Image gehört auch ein gepflegtes „Äußeres“. Eine professionelle Website ist das Aushängeschild Ihres Unternehmens und meist die erste Informationsquelle für interessierte Bewerber. Achten Sie darauf, dass die Ideen und Werte, die Sie als Unternehmen vermitteln wollen, von der Website gut transportiert werden.

    Legen Sie außerdem besonderes Augenmerk auf einen übersichtlichen und informativen Karriere-Bereich mit klaren Job Descriptions. Nicht vergessen: Unbedingt für mobile Nutzung optimieren!

    Tipp
    Sie wollen eine professionelle Karriereseite, die ihrer Corporate Identity entspricht und Ihre offenen Stellen übersichtlich darstellt – natürlich mobil optimiert? Mit eRecruiter GO ist das in nur wenigen Klicks erledigt!

    Und wenn Sie sich eine maßgeschneiderte Lösung & mehr persönlichen Service wünschen – dann vereinbaren Sie doch einen Termin für eine unverbindliche Webdemo unserer Enterprise Solution.

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    Schritt #4: Nützen Sie Social Media

    Überlegen Sie nur mal, wie oft Sie selbst täglich auf Facebook oder Instagram vorbeischauen. Die Digital Natives von heute nützen die sozialen Medien nicht nur, um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Sie folgen auf diesen Plattformen auch Unternehmen und bilden sich so eine Meinung über sie. Nützen Sie diese Chance, werden Sie auf jenen Netzwerken aktiv, die zu Ihrem Unternehmen passen, und kommen Sie so Ihren Bewerben so nah wie kaum sonst wo!

    Sie müssen nicht auf allen Social Media Kanälen präsent sein. Suchen Sie sich jenen aus, der zu Ihrer Arbeitgebermarke & Ihrer Zielgruppe passt.

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    Schritt # 5: Schaffen Sie guten Content

    Warum darauf warten, dass ein Bewerber erst durch eine Stellenanzeige auf Ihr Unternehmen aufmerksam wird? Werfen Sie die Angel schon viel früher aus! Finden Sie heraus, welche Themen Ihre potentiellen Wunschkandidaten interessieren und liefern Sie ihnen entsprechend guten, informativen und unterhaltsamen Content. So werden Sie bei Ihrer Zielgruppe fast von selbst top-of-mind – und Ihre Stellenanzeige wird später mit einer ganz anderen Aufmerksamkeit gelesen.

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    Schritt #6: Nützen Sie, was Sie bereits haben

    … und zwar Ihr wichtigstes Gut: Ihre Mitarbeiter! Zufriedene Teammitglieder sind in Zeiten des Employer Branding ein unschätzbarer Vorteil. Sie sind nicht nur „Markenbotschafter“ Ihres Unternehmens und empfehlen Sie bestenfalls weiter, sondern sind auch ein unerschöpflicher Quell für spannenden Content. Gewähren Sie potentiellen Bewerbern durch Employee Stories, Testimonials oder Mitarbeiterporträts einen Blick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens!

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    Schritt #7: Werden Sie auf Bewertungsplattformen aktiv

    Sie meiden kununu wie der Teufel das Weihwasser? Definitiv der falsche Ansatz! Auch wenn die eine oder andere negative Bewertung dort kaum einem Unternehmen ausbleibt, sollte man keine Angst vor der Plattform haben. Lesen Sie in unserem Artikel „Arbeitgeberbewertungen: So verbessern Sie Ihr Image“ , wie Sie auf solchen Bewertungsseiten aktiv werden und wie Sie sie zu Ihrem Vorteil nützen können.

    Und übrigens: Auch hier zahlen sich zufriedene Mitarbeiter aus – vielleicht hinterlässt der eine oder andere ja eine positive Bewertung über seinen Arbeitsplatz?

    Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in Employer Branding Maßnahmen ein. Sie sind Ihre wichtigsten Testimonials.

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    Schritt #8: Optimieren Sie Ihren Bewerbungsprozess

    Auch die Erfahrungen im Bewerbungsprozess tragen maßgeblich zum Ruf eines Unternehmens bei. Vergessen Sie nicht, dass Plattformen wie kununu auch Bewertungen von Bewerbern enthalten! Und kaum etwas ist nerviger, als sich als Bewerber von einem Unternehmen nicht ernst genommen zu fühlen. Verschlanken und optimieren Sie Ihren Bewerbungsprozess, halten Sie Ihre Bewerber stets „in the loop“ und nehmen Sie sich die Zeit für respektvolle Absagen.

    Tipps
    Wie sieht eine ideale Candidate Journey aus? Mehr darüber lesen Sie in diesem Blogbeitrag!

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    Schritt #9: Spielen Sie Ihre Stärken aus

    Ihr Mitbewerber kann seinen Bewerbern einfach höhere Gehälter bieten als Sie? Ihr Konkurrenzunternehmen hat die bessere Verkehrsanbindung? Verzweifeln Sie deshalb nicht! Wie bei den Bewerbern gibt es auch bei den Unternehmen keine eierlegenden Wollmilchsäue. Spielen Sie stattdessen Ihre Stärken aus! Sie können vielleicht weniger hohe Gehälter bieten, aber vielleicht haben Sie dafür ganz besondere Benefits, die Ihre Bewerber noch viel mehr interessieren? Flache Hierarchien ermöglichen Mitarbeitern, sich aktiv einzubringen? Finden Sie Ihre Stärken & streichen Sie diese heraus. Ehrlich und selbstbewusst.

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    Schritt #10: Holen Sie sich Hilfe

    Auch wenn gutes Employer Branding von innen nach außen funktioniert, dürfen Sie sich durchaus Hilfe von Externen holen. Sie müssen nicht alles selber machen und bei vielen Aspekten sind Profi-Tipps und -Tools goldwert!

    Wir von eRecruiter unterstützen Sie gerne mit einem Recruiting Tool, das Ihnen erfolgreiches Employer Branding leicht macht. Egal ob Sie für ein großes Unternehmen auf Talentesuche sind oder für Ihr Startup oder KMU rekrutieren – wir haben die passende Lösung für Sie.

    Ein Recruiting Tool wie eRecruiter GO macht Ihnen Employer Branding #ganzeinfach.

    Fazit

    Employer Branding umfasst eine ganze Reihe von Maßnahmen. Aber Sie müssen nicht alles auf einmal erledigen: Starten Sie mit dem nächsten einfachen Schritt – und von dort aus entwickeln Sie nach und nach Ihr Employer Branding weiter.

    Ein wichtiger Punkt: Bleiben Sie ehrlich! Arbeitgeber, die Dinge versprechen, die sie in der Realität nicht einlösen können oder wollen, werden mit Enttäuschung bestraft – die sich verlässlich negativ auf die Arbeitgebermarke auswirkt.

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