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Viele Recruiter verfallen beim Wort „Arbeitgeberbewertung“ in den klassischen Vogel-Strauß-Modus: Kopf in den Sand und so tun, als wären sie gar nicht da. Klar: Denn alles, was man nicht kontrollieren kann, ist in der Unternehmenswelt erst mal eher unbeliebt.
Beim Thema Bewertungen gibt es allerdings keinen Grund, zur Salzsäule zu erstarren. Denn erstens erfreuen sich Bewertungsportale wie kununu oder Glassdoor immer größerer Beliebtheit. Nur, weil Sie sie ignorieren, werden sie also leider nicht verschwinden. Und zweitens können Sie Arbeitgeberbewertungen als wertvollen Teil Ihres Employer Branding nutzen. Wir zeigen Ihnen wie – mit den 5 besten Tipps, um Ihr Image zu verbessern.
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Tipp 1: Machen Sie alles richtig
Eigentlich ganz logisch: Wo es nichts zu meckern gibt, wird auch nicht kritisiert. Ganz so leicht, wie das jetzt klingt, ist es zwar nicht, aber die Idee dahinter ist simpel. Schaffen Sie ein offenes, ehrliches und Respekt-basiertes Unternehmensklima, das für hohe Mitarbeiterzufriedenheit sorgt.
Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen genauso wie ein achtsames Miteinander. Mitarbeiter, die sich in Ihrem Betrieb wohlfühlen, werden keine Veranlassung sehen, sich online negativ über Ihr Unternehmen zu äußern.
Auch bei Kündigung gilt: Bleiben Sie wertschätzend
Das gilt natürlich vor allem auch, wenn Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden. Groll über eine als unfair empfundene Kündigung führt schnell zum Wunsch, sich im Internet am Arbeitgeber zu „rächen“. Seien Sie also auch bei Kündigungen darauf bedacht, dass Sie und Ihre Mitarbeiter im Guten auseinandergehen.
Außerdem bieten Plattformen wie kununu auch Bewerbern die Chance, Ihre Meinung über Unternehmen online kundzutun. Achten Sie also darauf, dass Ihr Bewerbungsprozess transparent und fair abläuft und sowohl Bewerbungsgespräche als auch Absagen respektvoll abgewickelt werden.
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Tipp 2: Nützen Sie Bewertungen zu Ihrem Vorteil
Natürlich liest niemand gerne etwas Negatives über sich. Aber sehen Sie doch auch einmal den Vorteil: Wo sonst kommen Sie so schnell, direkt und kostenlos an Feedback zu Ihrem Unternehmen?
Anstatt negative Kommentare gekränkt zu ignorieren, sollten Sie sie sich in bestimmten Fällen lieber zu Herzen nehmen. Beklagen sich viele aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter über die gleichen Missstände, gehören diese vielleicht wirklich von Ihnen in Angriff genommen.
Auf das fokussieren, was Sie ändern können
Empfinden gleich mehrere User den Bewerbungsprozess in Ihrem Unternehmen als negativ oder unprofessionell, herrscht auch hier Verbesserungsbedarf. Mit einer zeitgemäßen Bewerbermanagement Software können Sie den Bewerbungsprozess nicht nur für sich selbst leichter und ressourcenschonender gestalten, sondern auch Ihren KandidatInnen eine überzeugende Candidate Journey anbieten.
Filtern Sie negative Kommentare nach solchen, die Sie zur Optimierung Ihres Unternehmens nutzen können und solchen, die nicht in Ihrem Einflussbereich liegen. Und übrigens: Nicht alle Kommentare sind zwangsläufig negativ! Die positiven zeigen Ihnen, welche Stärken Ihres Unternehmens Sie zusätzlich ausbauen sollten.
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Tipp 3: Werden Sie aktiv
Ob Sie es wollen oder nicht: Bewertungsportale sind gekommen, um zu bleiben. Wieso machen Sie also nicht das Beste draus und mischen kräftig mit?
Pflegen Sie Ihr Profil aktiv, füttern Sie es mit aktuellen Informationen, Bildmaterial und Videos. Das zeigt, dass Ihnen nicht egal ist, wie Mitarbeiter und Bewerber Ihr Unternehmen wahrnehmen. Außerdem liefert es denjenigen, die sich gerade als potentielle Bewerber über Ihre Firma informieren, neben den User-Wertungen weitere wichtige Informationen.
Suchen Sie den Dialog
Außerdem ganz wichtig: Treten Sie mit der Community ins Gespräch! Antworten Sie auf Kommentare, stellen Sie zu Unrecht Kritisiertes bei Bedarf richtig und liefern Sie dort weitere Informationen, wo Sie nötig sind.
Dass das Ganze mit Maß und Ziel – und vor allem Professionalität! – betrieben werden muss, brauchen wir wohl nicht extra zu erwähnen. Auf einen negativen Kommentar „Stimmt ja gar nicht!“ zu antworten, richtet wohl eher zusätzlichen Schaden an, als ihn zu mindern.
Seriöse, professionelle Interaktionen auf Augenhöhe zeigen aber, dass Sie ein interessiertes Unternehmen sind, das auch für konstruktive Kritik offen ist. Wer weiß, vielleicht überzeugt gerade Ihre Reaktion auf einen negativen Kommentar den nächsten Bewerber, sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden?
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Tipp 4: Holen Sie Feedback ein
Werden Sie proaktiv! Denn ja, Bewertungen kommen in den meisten Fällen von ganz allein – aber wenn einige davon gezielt positiv sind, kann das ja auch nicht schaden. Trauen Sie sich, andere um Feedback zu Ihrem Unternehmen zu bitten. Im Rahmen eines konstruktiven Mitarbeitergesprächs ergibt sich vielleicht schneller die Gelegenheit dazu, als Sie denken!
Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, sich auf Bewertungsportalen positiv über Ihr Unternehmen zu äußern, wenn Sie mit Ihrem Job zufrieden sind. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie gleichzeitig ganze Abteilungen dazu „zwingen“, online über Ihre Firma zu schwärmen – denn auch das wirkt sich natürlich eher negativ aus. Wieder einmal lautet die Devise: Alles mit Maß und Ziel.
Fördern Sie eine Feedbackkultur
Bedenken Sie, dass Sie nicht nur Ihre aktuellen Mitarbeiter um Feedback bitten können. Zusätzlich können Sie Feedback zum Beispiel von folgenden Personen einholen:
- Lehrlingen
- Freelancern
- Praktikanten
- Bewerbern
- etc.
Generell empfiehlt es sich, eine aktive Feedbackkultur in Ihrem Unternehmen zu etablieren. Das bedeutet, dass Feedback zu Ihrer Firma regelmäßig und automatisiert eingeholt wird. Bei Bedarf kann dieses sogar durch eine spezielle Software und eine Schnittstelle auf kununu automatisch eingepflegt werden.
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Tipp 5: Akzeptieren Sie, was Sie nicht kontrollieren können
Obwohl Sie alle Tipps beherzigen, schleichen sich immer wieder negative Bewertungen auf Ihrem kununu-Profil ein? Das ist noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen! Negative Äußerungen über Ihr Unternehmen werden Sie nie ganz vermeiden können – und das ist auch gar nicht nötig.
Bedenken Sie, dass Menschen generell eher dazu neigen, negative Erfahrungen zu teilen. Ist ein Mitarbeiter mit seinem Job bei Ihnen rundum zufrieden, sieht er vermutlich weniger Veranlassung, sich online zu äußern als ein unzufriedener Kollege.
Unterschätzen Sie die User nicht
Außerdem sind Online-Bewertungen mittlerweile in den meisten Bereichen Alltag. Das bedeutet auch, dass die User gelernt haben, ein gesundes Mittelmaß aus der Summe der Bewertungen zu ziehen. Oder würden Sie beispielsweise ein Hotel nicht buchen, nur weil eine von 100 Bewertungen schlecht ist?
Versuchen Sie also, dort anzusetzen, wo Sie Verbesserungspotential sehen und akzeptieren Sie auf der anderen Seite, was Sie ohnehin nicht ändern können. Durch eine souveräne, freundliche Antwort auf einen negativen Kommentar können Sie immer noch Sympathiepunkte sammeln. So sind Sie auf dem besten Weg, Arbeitgeberbewertungen sinnvoll in Ihr Employer Branding zu integrieren.
Und übrigens: Das wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Online-Profil auf Seiten wie kununu aus, sondern auch intern auf Ihre Mitarbeiter. Schließlich arbeitet man doch gleich viel lieber bei einem Unternehmen mit einem guten Ruf, oder?